In der zweiten Ausgabe von Bullets Inside begrüßen wir Christian Faustin, die aktuelle Nummer 6 des Austrian Rankings und die Nummer 4 der Wiener Rangliste. Beruflich arbeitet der gelernte Elektromechaniker beim Zentralen Informatikdienst der Uni Wien als Netzwerktechniker. Privat lebt er in einer Lebensgemeinschaft und ist begeisterter Sportler.
PCAB: Du bist ehemaliger Fußball-Vereinsspieler, hast Tennis-Meisterschaften gespielt und bist leidenschaftlicher Snowboarder. Vor knapp einem Jahr musstest du dich erneut einer schweren Knieoperation unterziehen und sportlich pausieren. Wie hast du diese Zeit überbrückt und wie geht es dir heute?
Christian: Relativ viel mit Poker. Ansonsten hab ich sportlich natürlich nicht viel gemacht, erst heuer im April wieder mit Tennis begonnen. Eigentlich geht’s mir schon wieder relativ gut.
PCAB: Du pokerst seit 2007 und bist ein Bullet der ersten Stunde. Wie bist du ursprünglich zum Pokern gekommen?
Christian: Wir haben im Freundeskreis diese Variante vom Pokern gespielt, wo man Karten tauschen bzw. kaufen kann, Five Card Draw. Texas Hold’em dann erst über die Saloon Serie.
PCAB: Was macht für dich die Faszination Poker aus?
Christian: Das ist eine gute Frage… Eigentlich ist es, dass man mit jeder Hand – egal ob es eine gute oder schlechte Hand ist – gewinnen oder verlieren kann. Man muss jede Hand einfach anders spielen. Und es kommt auf den Gegner an.
PCAB: Letzten Sonntag fand der 8. und somit vorletzte Spieltag der Wiener Landesliga statt, bei dem dein Team – die „Poker Pros“ mit Norbert Pezolt und Thomas S. – den 5. Tagesrang erspielt hat. Ihr habt bereits in den vorangegangenen Spieltagen die Führung mit gutem Vorsprung erspielt, sodass ihr nun vorm letzten Spieltag uneinholbar und somit vorzeitig Wiener Poker Landesliga Meister 2012 seid. Wie fühlt man sich da?
Christian: Wie schon gesagt war’s schon absehbar, dass wir das erreichen werden. Im Gegensatz zu der Bundesliga, ist es ein netter Ausgleich, dass wir endlich – gottseidank – doch einen Titel für die Bullets geholt haben. Bundesliga hätten wir natürlich auch gern gewonnen, ist theoretisch ja auch noch möglich. Ansonsten bin ich natürlich froh, dass wir das erreicht haben. Schau ma mal, ob wir’s vielleicht nächstes Jahr wiederholen können.
PCAB: Am Abend dann noch ein kleiner Erfolg, nämlich der 3. Platz beim monatlichen APSA Onlineturnier, damit deine vierte Online-Top 10-Platzierung heuer. Pokerst du lieber live oder online?
Christian: Live! Ich spiel lieber live, weil ich den Kontakt zu den Personen mehr schätze als online. Ich seh dem Gegner lieber ins Gesicht oder versuch aus diversen Mimiken herauszulesen, wer welche Karten haben könnte. Das geht eben online nicht.
PCAB: In der 1. Bundesliga läuft es dafür leider nicht so gut. Trotz zweier Rundensiege und zwischenzeitlich Rang 2 gabs zuletzt zwei Rückschläge. Derzeit liegt ihr in der Gesamttabelle auf Rang 4. Wie würdest du dieses Ergebnis analysieren?
Christian: Ich würd sagen, heuer waren wir nicht so konstant wie vielleicht in den letzten Jahren. Obwohl wir doch zwei Siege geholt haben, haben wir auch drei schlechte Plätze. Also von dem her, entweder sind wir heuer gut gewesen oder schlecht… mittendrin waren wir nicht wirklich.
PCAB: Abschließende Frage: mit welchen Worten würdest du deinen Spielstil beschreiben?
Christian: Ich bin grundsätzlich doch ein tighter Spieler, aber versuche aktiv zu bleiben.
PCAB: Nochmals Gratulation zum Wiener Meistertitel und weiterhin ein gutes Blatt!
immer wieder gerne 😉
Danke fürs Interview!